Begegnungen

... Erinnerung ist eine Form der Begegnung*
                                                             *Khalil Gibran 
.
.
.... dem Anderen Raum geben!

Ein weiteres Kapitel bilden die monologischen Schilderungen einer Episode aus dem Leben eines Anderen, die Ernst Hesse auf Video aufzeichnet: Er lässt seinen Gesprächspartnern, 
die aus ganz verschiedenen Berufen und Ländern stammen, dazu alle Zeit. Die Kamera laufe, sagt Ernst Hesse, und er höre einfach zu: am besten natürlich beim Interviewten daheim 
oder an seinem Arbeitsplatz. So entsteht ein Archiv in einer filmischen Einstellung. Sowieso, Zuhören ist unverzichtbarer Teil der Kommunikation und schließlich auch Teil des Werkes 
von Ernst Hesse. Das Zuhören entspricht vielleicht dem Abtasten der Oberflächen der Skulpturen mit den Augen.   Textfragment: Thomas Hirsch

Ernst Hesse ist Bildhauer, Zeichner und arbeitet mit fotografischen Mitteln. Der Kunstkritiker Thomas Hirsch hat zu seinem Werk gesagt, dass „seine Vielgestaltigkeit nur scheinbar
 in verschiedene Richtungen weist. Es ist vielmehr eine Einheit, die aus Erfahrungen hervorgeht, die zeigen, dass die Welt mit offenen Augen und mit Respekt betrachtet wurde.“ 

Ab den 1980er Jahren nahm er, überwiegend auf Einladung des Goethe-Instituts, Lehraufträge wahr, in Sarajevo, in Fernost, USA und Afrika. 
Er hat Projekte mit Studenten im städtischen Raum, einer Fähre, einem Bahnhof, einem Kinderheim usw. realisiert. Er arbeitete auch mit Musikern, Schriftstellern und Tänzern zusammen. 

All dieses beeinflusst seine eigene Arbeit in individuellen Aspekten. Die Formen, in denen sich dies ausdrückt, zeugen von einem Dialog mit dem Fremden und der eigenen Identität. 
Als Künstler bewegt er sich zwischen den Kulturen und dokumentiert diese Bewegung im Raum und gibt seinen Objekten Arbeitstitel wie ‘Correspondencias’, Dialoge, ‘fossile Fragmente’, ‘Rahmen für die Freundschaft’ oder ‘Fragmente der Identität’. Sie weisen auf seine zentrales Thema hin: die Veränderung, die Erneuerung, die Verlagerung und die Beobachtung davon.


... give space to the other!

Another chapter consists of the monologue descriptions of an episode from the life of another person, which Ernst Hesse records on video: He gives his interviewees, who come from very different professions and countries, all the time they need. The camera is rolling, says Ernst Hesse, and he simply listens: preferably, of course, at the interviewee's home or workplace.

This creates an archive in a filmic setting. In any case, listening is an indispensable part of communication and ultimately also part of Ernst Hesse's work. Listening perhaps corresponds

 to scanning the surfaces of the sculptures with the eyes. 


Ernst Hesse is a sculptor, painter and works with photographic means. The art critic Thomas Hirsch has said about his work that “its multiformity only seems to indicate diversity. Rather,

 it is a unity that comes from experiences that show that the world has been viewed with open eyes and respectfully.” From the 1980s, he accepted , often on invitation of the Goethe Institute, teaching assignments in Sarajevo, the Far East, the US and Africa to realize the spread and penetration of art in the social public field. 


He has realized projects with students in urban space, a ferry, a station, a children's home, etc. He also collaborated with musicians, writers and dancers. All of this influences his own work.

The forms in which this is expressed testify to a dialogue with the foreign and one's own identity. As an artist he moves between cultures en documented this movement in the space and

gives his objects titles as “dialogue’, ‘correnspondecias’ , fossile fragments’, ‘space for friendship’ or ‘fragments of identity’. They indicate his central theme: the change, the relocation,

 the renewal and the consideration of it.



Letzten Endes bleibt von diesem Tage das, was vom gestrigen blieb 

 und vom morgigen bleiben wird: 

die unersättliche Lust und nicht zählbare Begierde, 

immer derselbe und ein anderer zu sein.


Fernando Pessoa, das Buch der Unruhe

Share by: